Werra-Burgen-Steig Abschnitt 1 - von der Quelle bis nach Breitungen
Die Etappen im Abschnitt 1:
In der Realität stellten wir fest, dass wir am Ende des Tages durch Besichtigungen und spontane Routenänderungen meist mehr Kilometer auf dem Tacho hatten. Aber trotzdem waren die Etappen gut machbar, auch, weil wir ja dank fester Unterkunft meist ohne Gepäck unterwegs waren. Lediglich von Meiningen nach Wasungen war das Gepäck dabei (und wir sind an diesem Tag sogar spontan noch 4 km weiter nach Schwallungen gewandert).
Masserberg – Eisfeld Bahnhof, 28,5 km
Eisfeld – Hildburghausen - Reurieth, 30 km
Reurieth – Kloster Veßra - Vachdorf, 21 km
Vachdorf – Belrieth - Meiningen, 22 km
Meiningen – Wasungen, 22,5 km (- Schwallungen, +4 km)
(Wasungen -) Schwallungen - Breitungen, 27 km (ab Schwallungen 4 km weniger)
(Suhl-) Masserberg - Werraquellen - Eisfeld Bahnhof
am Anreisetag treffen wir uns in Suhl (Suhl liegt günstig an der Bahnstrecke zwischen Erfurt und Würzburg und besitzt eine schöne Altstadt)
Wir übernachten im denkmalgeschützten, originell und stilecht eingerichteten Hostel - Bahnhof und Busbahnhof liegen gleich um die Ecke, was sehr günstig ist, weil unser Bus zum Startpunkt schon um 07:15 Uhr fährt (keine Sorge, es gibt auch einen um 09:15 Uhr, aber dann sollte es abends länger hell sein als es Mitte Oktober der Fall war).
An der Endhaltestelle in Masserberg spuckt uns der Bus direkt am Rennsteighaus aus.
im Nebel am Trailhead erahnen wir den Weg zur Werraquelle
Werraquelle Nr. 1
ab jetzt sind wir definitiv auf dem X5
vom Start weg stehen die Chancen auf eine Rutschpartie gut
Friedrichshöhe
der Dreistromstein, ein einmaliger Wasserscheidepunkt, denn die Bäche hier entwässern in drei Flußsysteme: Elbe, Rhein und Weser
Siegmundsburg
Werraquelle Nr. 2
dann verlassen wir endgültig den Rennsteigbereich und steigen hinauf zum Bleßberg (867m)
heute ist hier oben nix mit Aussicht - aber das Wanderheim hat geöffnet, und wir können uns bei Waffeln, einem Heißgetränk und Gesprächen mit dem Wirt und anderen angesichts des Wetters unverzagten Gästen aufwärmen
beim Abstieg sehen wir zum ersten Mal an diesem Tag ins Werratal hinunter
und als hätten wir heute nicht schon zwei Quellen besichtigt, stossen wir in Stelzen auf einen weiteren Born: die Itzquelle
im Unterschied zu den Werraquellen fließt hier Heilwasser aus dem Berg, was den Ortsnamen erklärt - wer hiervon trinkt, braucht keine Stelzen (d.h. Krücken) mehr - logisch, dass wir sofort unsere Becher und Trinkflaschen mit dem sehr reinen und schmackhaften Nass auffüllen
wir werden langsam müde, aber Eisfeld kommt immer noch nicht in Sicht
doch die Landschaft im Werratal gefällt uns ausgesprochen gut
endlich taucht nach der Überquerung des Stelzener Bergs (533 m) die Silhouette von Eisfeld und der A73 auf
die historische Altstadt wird komplett durchquert, der Bahnhof liegt - natürlich - etwas außerhalb am anderen Ende von Eisfeld
wir wohnen für vier Nächte in der schönen Residenzstadt Meiningen - der X5 führt auf kleinen Pfaden vom Bahnhof zu unserer FeWo, über die ich taktvoll den Mantel des Schweigens breite
Eisfeld - Reurieth
vom Bahnhof in Eisfeld geht es zunächst unter der Autobahn durch
dann wird es aber schnell idyllischer
und die Werra ist auch präsent
bei Harras und Bockstadt blicken wir zurück zum Bleßberg
wir genießen das schöne Herbstwetter und die attraktive Wegeführung auf dem Werratalradweg
oberhalb von Schackendorf
auf dem Kamm blicken wir nun auf die andere Seite, nach Bayern
Abstieg nach Veilsdorf
St. Trinitatis in Veilsdorf trohnt auf einem kleinen Bergsporn
hinter Veilsorf steigen wir hinauf auf den Bergzug der Leite (in Veilsdorf wurden wir spontan von einer sehr netten Dame zum Kaffee eingeladen und erfuhren viel darüber, wie das Leben in der Sperrzone ablief)
so wandern wir hinter Veilsdorf in nachdenklicher Stimmung auf dem Grünen Band
Bayern - heute wieder ganz nah
dörfliche Ortsmitte von Birkenfeld
wir verlassen den X5, um in die kleine, aber feine Altstadt von Hildburghausen zu wandern
die Kirche ist leider geschlossen, aber hier am Markt hat ein Eiscafé geöffnet :-) und wir genießen eine Pause in der Herbstsonne
durch einen englischen Park verlassen wir Hildburghausen
dann geht es etwas unschön durch die Randbezirke, bevor wir hier am Wallrabser Berg wieder auf den X5 treffen (normalerweise wäre man über den Stadtberg - der Berg mit den Türmen - gekommen und hätte Hildburghausen ausgelassen)
wir folgen einem Kammweg über den Haselriether Berg, den Fichten- und den Höhnberg
spätnachmittags steigen wir nach Reurieth ab
Reurieth
wieder an der Werra (das hat uns am Werra-Burgen-Steig besonders gut gefallen, dass der Fluss so präsent ist und der Weg in einem steten Wechsel zwischen Anhöhe und Flussniederung verläuft)
Der Bahnhof liegt natürlich ganz am Ende des Ortes :-), und wir dürfen eine dreiviertel Stunde in der Abendkälte warten; sobald die tiefstehende Sonne verschwand, wurde es eisig.
Reurieth - Vachdorf
wieder durch den Ort, ...
...und über die Werra
malerisch geht es zusammen mit dem Radweg an der Werra entlang
dann trennen sich (leider! muss man angesichts der nun folgenden Wegstrecke sagen) unsere Wege
daher beschließen wir auf dem Eingefallenen Berg (hier hat es im Mittelalter einen Bergsturz gegeben) von selbigem abzusteigen
denn der X5 läßt unverständlicherweise das Kloster Veßra bei Themar (im Bild) aus
tatsächlich entpuppt sich der Abstieg auf dem schmalen Pfad als wegetechnisches Highlight
und von unten sieht man auch, warum der Berg so heißt - das hätten wir im Dickicht auf der Originalroute gar nicht wahrgenommen
das sanft hügelige Werratal
einmal noch über den Fluss...
...dann sind wir an der romanischen Klosterruine Veßra
heute befindet sich auf dem Klostergelände ein ebenfalls sehr sehenswertes Freilichtmuseum (und das nette Klostercafé hat für zwei durchgefrorene Wanderinnen geöffnet, immer ein unschlagbares Museumsbesuchsargument)
wir nehmen den Werratalradweg nach Themar, alles andere wäre an dieser Stelle ein unvertretbarer Umweg gewesen
Marktplatz von Themar
wieder über die Werra und auf den X5
bei Henfstädt wechseln wir noch einmal die Flußseite und entscheiden uns erneut für den Radweg, der sich durch die Werratalauen schlängelt
In Henfstädt hätten wir auf dem X5 noch zur Osterburg aufsteigen können, aber der Besuch von Kloster Veßra war ein größerer Schlenker gewesen, so dass es uns langsam reicht für heute. Und hier bei Leutersdorf spüren wir dann schon deutlich die bis hierhin gelaufenen Kilometer in den Beinen.
heute fährt kein Zug, zur Ersatzbushaltestelle überqueren wir erneut die Werra und marschieren ins Ortszentrum von Vachdorf
aber wir scheinen dennoch richtig zu sein
auch Vachdorf besitzt, wie viele Orte hier, eine beeindruckende Kirchenburg
zurück in Meiningen - der Bahn- und der Busbahnhof liegen an einem schönen englischen Park
Innenstadt von Meiningen
Vachdorf - Meiningen
zurück in Vachdorf und St. Trinitatis
leider sind die meisten Kirchenburgen im Oktober geschlossen, und wir müssen uns mit den Erklärtafeln begnügen
da der Werra-Burgen-Steig oberhalb von Belrieth verläuft, nehmen wir von Vachdorf aus wieder einmal den Werratalradweg anstelle der Bergstrecke
Rückblick auf Vachdorf, es hat übrigens -1 Grad heute morgen, von wegen goldener Oktober
Der Radweg führt direkt nach Belrieth, und diesen Ort mit der schönen historischen Werrabrücke und einer weiteren Kirchenburg wollten wir uns unbedingt anschauen.
Mühle in Belrieth
Die Kirchenburg in Belrieth besitzt noch den vollständigen (Wehr-)Umgang...
...und ist geöffnet!
jetzt wechseln wir auf den X5 und steigen prompt und zügig auf
wir brauchen eine Teepause und dieser aussichtsreiche Platz kommt wie gerufen (das Thermometer zeigt inzwischen zarte Plusgrade an)
Belrieth
der Blick zurück auf unsere gewanderte Strecke - ganz schwach kann man immer noch hinten links den Bleßberg erkennen
wir erreichen und unterqueren die A71
in Einhausen wartet die nächste Kirchenburg auf uns (hier, wie auch bei einigen anderen Kirchenburgen, könnte man jemanden anrufen, der Interessierte durch die Kirche führen würde)
wir begnügen uns mit der Informationstafel
Blick zurück auf Einhausen - jetzt geht es hinauf auf den Ziegen- und den Hexenberg
gut beschildert erreichen wir die Ausläufer einer Burg
die Ruine auf der Donopskuppe...
...bietet den unserer Meinung nach schönsten Blick auf Meiningen (Schloß Elisabethenburg ist gut zu erkennen)
Wir haben noch Zeit für einen Stadtrundgang in der historischen Altstadt...
...und die Besichtigung der Elisabethenburg (mit Café ganz oben im Turm in der Mitte und Museum zur Geschichte des Musenhofes und der Musik- und Theatergeschichte - ersteres mit leckerem Kuchen in beeindruckendem Ambiente und letzteres sehr spannend!).
Meiningen - Wasungen - Schwallungen
An Schloss Elisabethenburg vorbei und über die Werra verlassen wir Meiningen...
...auf dem Brahmsweg - er führt zum Diezhäuschen mit dem angeblich schönsten Blick über Meiningen - wir wissen es dank dem X5 nun besser, denn die Aussicht vom Donops gestern fanden wir einen Tick beeindruckender.
altes, sehr haltbares Wegzeichen
und ausgesprochen schöne Pfade
spärliche Reste der Habichtsburg
die Burg liegt dramatisch auf einem Bergsporn und bewachte früher einen alten Handelsweg
Auf schönen Wegen wandern wir weiter...
...und sind so im Flow, dass wir den richtigen Abzweig verpassen und unversehens vor den verschlossenen Toren einer Kleingartenanlage stehen. 1,5 km zurück wandern? Ungern! Aber ein Trail-Angel in Gestalt eines wackeren Kleingärtners naht - er ist zwar nicht rundum begeistert, von uns quasi zum Pfad-Engel-Sein genötigt zu werden, aber er zückt den Schlüssel und schließt uns auf und am anderen Ende (hier im Bild) auch wieder sorgfältig hinter uns zu.
So etwas Drastisches, wie das Straßenschild vermuten lässt, ist uns zum Glück nicht passiert, aber olfaktorisch war der Weg zwischen Kleingartenanlage und Walldorf dank der städtischen Kompostanlage kein Highlight.
dafür steht in Walldorf eine der beeindruckendsten Kirchenburganlagen des Werra-Burgen-Steigs
immerhin wäre die Kirche manchmal geöffnet, nur nicht heute, schade
Was wandern wir auch immer zu unwirtlichen Jahreszeiten durch die Lande... hier stehen netterweise Bierbänke unter einem großen Vordach (dem Gaden), so dass wir windgeschützt vespern...
...und dabei ins Werratal blicken können.
wieder über die Werra...
...und hinauf auf einen alten Rennsteig
Burg Landsberg überragt Walldorf und das Werratal
Wasungen (der Ort wäre ursprünglich unser Zielort gewesen und soll auch eine schöne Altstadt besitzen - wir entscheiden uns jedoch, noch ein paar Kilometer bis zum nächsten Bahnhof dranzuhängen)
Burg Maienluft
ab hier sind es nur noch Forstwege bis zum Ziel
immerhin gibt es einen Rastplatz
als wir den Wald verlassen, öffnet sich wieder ein schöner Blick
es fängt zum guten Schluss noch an zu regnen
ein Blick auf die DB-App lässt uns Schwallungen im Schweinsgalopp durchqueren und Kirchenburg und Innenstadt ignorieren, denn der Zug verkehrt stündlich, und bei der Kälte wollen wir ungern länger draußen warten müssen
Uff, wir schaffen es gerade noch rechtzeitig!
für 5 Nächte wohnen wir nun in Bad Salzungen und gönnen unseren müden Knochen ein paarmal einen Thermenbesuch
Und jeden Abend landen wir hier in diesem netten Pub mit frischem Essen, freundlichem Service und Bier aus der Region.
Schwallungen - Breitungen
am nächsten Morgen sind wir wieder zurück in Schwallungen
wirkt der Tag hier noch sehr ungemütlich...
...hängt im Wald von Zillbach sehr malerisch der Nebel und versöhnt uns mit Nässe und Kälte
und am anderen Ende vom Wald sieht es auch nicht mehr ganz so trüb aus
Abstieg nach Zillbach
die Kirche von Zillbach befindet sich im Rittersaal des kleinen Jagdschlosses (das Gebäude mit Türmchen)
hinauf in den nächsten Waldabschnitt
die Einkerbung links zeigt den Verlauf einer ehemaligen Wasserleitung
fast wäre uns der Weg nach Helmers wegen umfangreicher Tiefbauarbeiten im Rahmen der Städtebauförderungsmaßnahme versperrt gewesen
aber wir mogeln uns an der Absperrung und den Bauarbeitern vorbei und steigen am Ortsende wieder steil bergauf
Ruine Frankenberg - im Herbst ist der Turm leider verschlossen
dafür birgt diese auf den ersten Blick unspektakuläre Lichtung...
...reichlich Informatives
kurz erschreckt uns ein frecher Frevel auf dem Wanderschild
dann treffen wir auf einen wegen Forstarbeiten gesperrten Wanderweg und schlagen uns auf der Komoot Alternativroute kilometerlang durchs Gestrüpp
aber irgendwann taucht doch noch die Breitunger Seenplatte auf
in der Bildmitte der markante Turm der Klosterkirche Herrenbreitungen
Jetzt ist es noch ein knapper Kilometer bis zum Bahnhof und zum nächsten Abschnitt des Werra-Burgen-Steigs:
zurück zur Hauptseite des WBS
Erstelle deine eigene Website mit Webador