schöne Fachwerkstädte, wie hier Fritzlar, liegen am WDE
Der WDE ist mein aktuelles Langzeitwanderprojekt. Ich hoffe, es im Herbst 2027/Frühjahr 2028 abschließen zu können. In der Zwischenzeit kannst Du gerne ab und zu auf dieser Seite vorbeischauen und dem Wanderfortschritt folgen.
Deutschland quer –
Weg der deutschen Einheit –
Görlitz bis Aachen
Nachdem ich auf dem E1 Deutschland von Nord nach Süd durchquert hatte, schien es mir folgerichtig, Deutschland auch von West nach Ost zu durchwandern. Doch welche Route nehmen? Die großen europäischen Fernwanderwege verlaufen meist in Nord-Süd-Richtung und sind nicht immer so gut gepflegt, als dass man sie wandern problemlos wandern könnte. Der E8 erfüllt noch am Ehesten die Kriterien für eine Deutschlandquerung in der Mitte. Doch ihn war ich schon teilweise gegangen, und wir waren nicht wirklich warm miteinander geworden. Außerdem wollte ich unbedingt mir bis dahin völlig unbekannte ostdeutsche Wandergebiete in die Strecke einbinden.
Nach einigen Rechercheversuchen stieß ich dann auf den Weg der deutschen Einheit, der gar nicht so offensichtlich im Internet zu finden war, der mich aber wegen seiner Entstehungsgeschichte und seinem Verlauf sofort ansprach. Er führt zumeist auf bestehenden, markierten Wegen als ideeller innerdeutscher Weitwanderweg von der östlichsten zur westlichsten Stadt Deutschlands. Er ist also nicht durchgehend mit einem eigenen Zeichen markiert, sondern jeweils unterschiedliche Wanderzeichen leiten durch Teilabschnitte des Weges.
Im Juni 1990 entstand die Idee zum Weg der Deutschen Einheit bei einem Treffen von Wanderfreunden aus dem Sauerland und aus Sachsen. Der Trassenverlauf wurde erarbeitet und bereits zwei Jahre später erstmals erwandert. Durch die Zusammenarbeit aller Wandervereine an der Strecke und die Anbringung von Laufschildern konnte die Strecke in der Natur etabliert werden. Der Weg wurde 1996 als „Wanderweg der Deutschen Einheit“ offiziell anerkannt.
Informationen zum Streckenverlauf und der Markierung sowie kurze Routenbeschreibungen erhält man in den entsprechenden Broschüren beim Sauerländischen Gebirgsverein. Hierin wird darüber hinaus u.a. auch auf die Entstehungsgeschichte eingegangen. Ein offizieller Wanderführer existiert nicht. Den originalen Streckenverlauf durch die acht Landschaften, die der Weg im Verlauf seiner gut 1.000 km langen Strecke durchquert, habe ich weiter unten aufgeführt und in den Unterkapiteln meiner letztendlich gelaufenen Strecke gegenübergestellt. In den gängigen Wanderkarten ist der Verlauf mit dem Kürzel „WDE“ eingezeichnet.
der WDE verläuft streckenweise direkt auf dem Grünen Band bzw. dem ehemaligen Kolonnenweg an der innerdeutschen Grenze
Bei mir schloss sich nach dem Studium der Broschüren ein längerer Planungsprozess an. Wo genau verläuft denn der WDE? Was sind die Besonderheiten des jeweiligen Wandergebiets? Welche Bahnhöfe liegen am Weg und bieten sich für eine Gliederung des Wegs in kleinere Einheiten an? Wie ist die Infrastruktur generell? Kann ich die teilweise sehr langen Etappen unterteilen? Manche Teilstücke sprachen mich nicht besonders an – wie gehe ich damit um? Wie ist der Zustand der Wege und der Markierung, wenn es sich nicht um intensiv beworbene Qualitäts- und Premiumwanderwege handelt?
Als ich dann auf der Seite des Sauerländischen Gebirgsvereins las, dass zwei Strecken im Sauerland, auf denen der WDE verläuft, aus der Markierung genommen wurden, sah ich mich vor meinem inneren Auge schon durch den Wald irren oder durch ein Dickicht kämpfen. Da also an dieser Stelle eine Umplanung unvermeidlich schien, gab mir dies die Freiheit, die Route auch an anderer Stelle zu verändern. Zusammen mit der Erkenntnis, dass ein achtwöchiger Thru-Hike nicht kompatibel mit meiner Berufsrealität ist, bin ich daher „meinen WDE“ - wie schon beim E1 – in mehreren Urlauben und teilweise auf einer komplett anderen Strecke gewandert. Bestehende Wanderwege wie z.B. der Barbarossaweg, dem der WDE über 100 km folgt, wollte ich vollständig gehen, denn ich fand es schade, dass der WDE mit dem Kyffhäusergebirge, der Hainleite und dem Hainich interessante Gebiete auslässt.
So entstand also der Plan, markierte, bereits existierende Fernwanderwege zu nutzen und diese in ihrer Gesamtheit und nicht nur auf dem WDE-Teilabschnitt zu wandern. Manche Zwischenziele sind von Stuttgart aus nur umständlich und langwierig zu erreichen – hier beschloss ich, mit zusätzlichen Wanderkilometern die Region genauer erkunden, damit sich die Anfahrt „lohnt“. So wanderte ich z.B. auch in der nicht weit vom Rennsteig entfernten Region Gottesgarten. Insofern wuchsen im Laufe der Planungsüberlegungen die ursprünglich 40 Etappen und rund 1.000 km, und wuchsen und wuchsen…
Startschuss für dieses Großprojekt war im Mai 2025 die Wanderung auf dem obenerwähnten Barbarossaweg: bis vor fünfunddreißig Jahren durch eine Grenze geteilt und in seiner Gänze nicht wanderbar - nun wieder in der Mitte Deutschlands gelegen.
bei Spechtsbrunn auf dem WDE Abschnitt am Rennsteig
Originalstrecke des Wegs der Deutschen Einheit:
Lausitz:
Görlitz – Sohland am Rotstein, 26 km
Sohland am Rotstein – Großpostwitz, 30 km
Großpostwitz – Neustadt in Sachsen, 25 km
Sächsische Schweiz:
Neustadt in Sachsen – Königstein-Elbfähre, 27 km
Königstein – Lauenstein, 39 km
Erzgebirge:
Lauenstein – Teichhaus, 23 km
Teichhaus – Olbernhau, 30 km
Olbernhau – Jöhstadt, 42 km
Jöhstadt – Oberwiesenthal, 21 km
Oberwiesenthal – Johanngeorgenstadt, 28 km
Vogtland:
Johanngeorgenstadt – Klingenthal, 30 km
Klingenthal – Adorf, 25 km
Adorf – Hof, 31 km
Hof – Blankenstein, 28 km
Frankenwald und Thüringer Wald:
Blankenstein – Steinbach am Wald, 28 km
Steinbach am Wald – Limbach, 32 km
Limbach – Neustadt am Rennsteig, 22 km
Neustadt am Rennsteig – Oberhof, 26 km
Oberhof – Großer Inselberg, 32 km
Großer Inselberg – Creuzburg, 40 km
Hessisches Bergland:
Creuzburg – Röhrda, 28 km
Röhrda – Waldkappel, 22 km
Waldkappel – Melsungen, 30 km
Melsungen – Fritzlar, 23 km
Fritzlar – Bad Wildungen, 16 km
Bad Wildungen – Burg Hessenstein, 24 km
Sauerland:
Burg Hessenstein – Medelon, 23 km
Medelon – Kahler Asten, 20 km
Kahler Asten – Jagdhaus, 19 km
Jagdhaus – Bilstein, 28 km
Bilstein – Olpe, 28 km
Bergisches Land:
Olpe – Waldbröl, 35 km
Waldbröl – Eitorf, 28 km
Siebengebirge:
Eitorf – Königswinter, 30 km
Eifel:
Königswinter – Rheinbach, 27 km
Rheinbach – Bad Münstereifel, 22 km
Bad Münstereifel – Gmünd, 28 km
Gmünd – Schmidt, 20 km
Schmidt – Mulartshütte, 24 km
Mulartshütte – Aachen, 20 km
Hier findest du Bilder zu der von mir gewanderten Route des WDE bzw. meinen Alternativstrecken:
Abschnitt 2 Frankenwald, Thüringer Wald und Hessisches Bergland
Abschnitt 3: Sauerland, Bergisches Land, Siebengebirge und Eifel
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