Weinlagen oberhalb von Fellbach kurz nach dem Start in den Remstalweg
Remstalweg
Wo: Rems-Murr-Kreis, Ostalbkreis und Kreis Ludwigsburg im Großraum Stuttgart
Start: Fellbach
Ende: Remseck am Neckar
Etappen: 11
Länge: 215 km ohne Zuwege
Offizielle Webseite: www.remstal.de
ÖPNV: www.vvs.de
der Weg ist sehr gut markiert
Offizielle Etappeneinteilung:
Etappe 1: Fellbach – Strümpfelbach, 15,1 km
Etappe 2: Strümpfelbach – Schorndorf-Steinmäurich, 22,1 km
Etappe 3: Schorndorf-Steinmäurich – Unterkirneck, 17,3 km
Etappe 4: Unterkirneck – Straßdorf, 11,7 km
Etappe 5: Straßdorf – Heubach, 18,8 km
Etappe 6: Heubach – Mögglingen, 22,4 km
Etappe 7: Mögglingen – Schwäbisch Gmünd, 21,5 km
Etappe 8: Schwäbisch Gmünd – Götzenmühle, 17,6 km
Etappe 9: Götzenmühle – Miedelsbach, 22,4 km
Etappe 10: Miedelsbach – Buoch, 22,4 km
Etappe 11: Buoch – Remseck am Neckar, 23,1 km
Teilweise kommen noch Zuwege zu den Haltestellen des ÖPNV dazu, so dass sich bei dieser Etappeneinteilung die Wegstrecke von 215 km auf 267 km verlängert. Insgesamt betragen Auf- und Abstieg jeweils rund 5.000 m, knapp die Hälfte der Strecke verläuft auf Asphalt. Bei Hikeline ist der Wanderführer zum Weg erschienen.
viele Weinorte mit den entsprechenden Einkehrmöglichkeiten werden durchquert
Der Weg entstand zur Remstal-Gartenschau 2019 durch die Neumarkierung bestehender Wege, dem Remswanderweg und dem treffend bezeichneten Remstal-Höhenweg. Denn der Remstalweg verläuft meist nicht im Tal und auf den wenigsten Etappen entlang des namensgebenden Flusses. Die Rems entspringt bei Essingen auf der Ostalb aus dem Karstgestein und mündet nach rund 80 km in Remseck in den Neckar. Südlich und nördlich des Flusses erstrecken sich bewaldete oder mit Weinstöcken und Streuobstwiesen bestückte Höhenzüge, denen der Weg in Form eines schmalen liegenden „U“ (man könnte die Form auch als „Haarnadel“ bezeichnen) folgt. Unten im Tal übernimmt anstelle des Flusses heute die B29 die Funktion der Lebensader des doch recht industrialisierten Gebiets. Umso schöner ist der Kontrast, wenn wir dann durch die Weinberge streifen oder durch lauschige Wälder wandern.
am Bargauer Horn mit Blicken zu den Kaiserbergen
Der Weg ist technisch recht einfach zu gehen, und man muss sich bewusst sein, dass die Weinbergwege größtenteils asphaltiert sind. Am herausforderndsten, aber meiner Meinung nach auch am schönsten, sind die Etappen 5 und 6 auf der rauen Ostalb. Im Zuge der Gartenschau wurden rund um den Hauptweg auch kürzere Rundwanderwege angelegt; sie sind, genau wie der Hauptweg, sehr gut ausgeschildert und im Internet unter www.remstal.de auch ausführlich beschrieben.
Blick vom Lärmfels
Einsam wird es auf dem Remstalweg vor allem am Wochenende nicht, denn das Remstal ist eines der nahen und gut erreichbaren Erholungsgebiete für den Großraum Stuttgart. Zu Coronazeiten habe ich einmal einen völlig überlaufenen Korber Kopf erlebt - den vorgeschriebenen Abstand einzuhalten war schier unmöglich -, aber da ich den Remstalweg vor allem im Spätherbst und Winter gewandert bin, war ich doch weitgehend allein unterwegs. Auf meiner letzten Etappe (Etappe 6) sind mir während der 22 km eine Frau mit Hund, ein Jogger und zwei Ehepaare begegnet. Ich bin den Weg nicht am Stück gegangen, sondern als Tagestouren, die ich manchmal auch anders eingeteilt habe, oder in der Gegenrichtung und in anderer Reihenfolge gewandert bin. Deshalb habe ich für die 11 Etappen auch sagenhafte 16 Monate gebraucht (November 2023 – Februar 2025). Da geht das Momentum leider etwas verloren… Nichtsdestotrotz habe ich wunderbare Wandertage erlebt und möchte die Erfahrung nicht missen.
römischer Wachturm bei Lorch
Neben der schönen Landschaft finden sich auf dem Weg viele kulturelle Höhepunkte, wie z.B. der Rosenstein über Heubach mit seiner langen Besiedelungsgeschichte, der Limes auf der nördlichen Flussseite und das Kloster Lorch, um nur einige wenige herauszugreifen. Schöne Städte liegen im Tal und am Weg wie z.B. Schwäbisch Gmünd oder Schorndorf. Die gute Nahverkehrsanbindung prädestiniert den Weg für entspanntes Etappenwandern mit leichtem Gepäck von einem oder zwei Standorten aus. Man könnte also für ein maximales Erlebnis tagsüber wandern und abends in die Stuttgarter Oper, in eines der Thermalbäder in Stuttgart oder Aalen oder jeden Abend in einen anderen gemütlichen Besen zum „Vierteles schlotzen“. Von Stuttgart Bad Cannstatt (solange der Hauptbahnhof noch nicht fertiggestellt ist, bevorzuge ich Bad Cannstatt als Umsteigebahnhof) benötigt man z.B. zum Startpunkt der am Weitesten entfernten Etappe Heubach Marktplatz 01:04 Stunden. Bis Schorndorf fährt die S-Bahn von Stuttgart, bis Mögglingen bzw. Aalen ein Regional- und ein Metropolexpress. Busse fahren von den Bahnhöfen zu den Etappenstartpunkten.
die Rems bei der Mündung in den Neckar
Fellbach - Stetten, 10 km - After-Work-Strecke: Weinberge und Panorama
der Weg beginnt an der Endhaltestelle der U1 Fellbach-Lutherkirche und steigt sanft bergan durch die Weinbaugemeinde
Anstieg auf den Kappelberg
Stuttgart und das Neckartal liegen uns zu Füßen
Blick auf den Rotenberg mit der Grabkapelle
ein schöner Ausblick jagt den nächsten
Im Wald steht der Kernenturm auf 513 m Höhe.
bis zur schwäbischen Alb reicht der 360 Grad Blick
Abstieg nach Stetten
Stetten - Winterbach, 21 km - Skulpturen
Bacchus wacht über Stetten
die Yburg aus dem frühen 14. Jahrhundert
in der Burg und auf dem weiteren Weg erfreuen uns die Skulpturen von Karl-Ulrich Nuss
die Bauruine des Schwabenlandtowers in der Bildmitte zeigt uns unseren Startpunkt in Fellbach
die herzogliche Kugelbahn wurde zur Gartenschau 2019 angelegt
bei Lobenrot
Blick auf Strümpfelbach
Skulpturenallee "Paare" von Fritz und Karl-Ulrich Nuss
Novemberleuchten
Aufstieg hinter Strümpfelbach
Aussicht beim Karlstein
Herzog Carl-Eugen zu Ehren wurde der Karlstein 1793 errichtet, weil er hier einen Streit um Waldbesitz geschlichtet hat.
Kunst auf dem Hirschkopf
Himmelsleiter
Abstieg nach Schnait
hinter den Weinbergen ragt der Schurwald auf
heute gibt es überall Kunst zu entdecken
bei Manolzweiler erwischt mich doch noch ein Regenschauer
oberhalb von Winterbach kommt schon wieder die Sonne heraus
auf dem Engelberg
Abstieg nach Winterbach
Winterbach - Unterkirneck, 23 km - Wald, Wald, Wald
Stausee Winterbach
nicht die Rems
einer der wenigen Ausblicke auf dieser eher langweiligen Etappe - ich bin sie übrigens in der Gegenrichtung gewandert, dann ging es wenigstens immer bergab 😅
Sieberbrünnele bei der Schönblickhütte, die keinen Blick, geschweige denn einen schönen, bietet
Plüderhausen
bei Rattenharz weitet sich der Blick Richtung Ostalb
dann geht es hinunter in ein Wäldchen - das ist nicht die Rems
kurz vor Unterkirneck kommt das Wäscherschloss bei Wäschenbeuren ins Blickfeld (diese Etappe hat mir vom ganzen Remstalweg am Wenigsten gefallen; eine Alternative wäre vielleicht der Löwenpfad "Staufer-Runde", der die Ruine Hohenstaufen mit dem Wäscherschloss verbindet)
Unterkirneck - Straßdorf, 12 km - Römer und Skulpturen
bei Unterkirneck (das übrigens mit dem Bus vom Bahnhof Lorch zu erreichen ist)
Blick ins Beutental
Blick zurück auf Oberkirneck
ein Stück geht es parallel zur B29
der Weg steigt dann durch Wald zum Froschbrunnen auf
Tiefenbach
Kastellbad Schirenhof
hier befand sich in der Nähe eines Kohortenkastells ein römisches Bad
vom Kohortenkastell ist nichts mehr zu sehen
in Straßdorf gibt es eine weitere Skulpturenallee
Die Marienkapelle von Straßdorf liegt schräg gegenüber der Bushaltestelle nach Schwäbisch Gmünd. (Da diese Etappe recht kurz war, fahre ich nach Plüderhausen und mache mit einer weiteren Etappe weiter)
Straßdorf - Heubach über Bargauer Horn, 19 km - Albtrauf, Bunker und Miederwaren
von Straßdorf blickt man über Schwäbisch Gmünd...
...wandert am Skulpturenpfad entlang...
...und blickt Richtung Schwäbische Alb
Zu dieser Kapelle geht es steil bergab...
...und dann sogleich wieder steil bergauf über Pfeilhalde und Schlangeleshalde: Blick zum Rechberg.
Waldstetten
Rechberg
im Bunkerwald von Waldstetten - Relikte aus dem Kalten Krieg
Weiler in den Bergen taucht auf
Neben der Kirche Sankt Michael kann man bei schlechtem Wetter unter einem Dach geschützt rasten...
...oder bei schönem Wetter eine Bank oberhalb des Ortes wählen.
Der Remstalweg umgeht das Bargauer Horn, aber da ich es auf dem HW1 wegen des schlechten Wetters auslassen musste, nehme ich den kleinen, aber steilen Umweg.
die Ausblicke lohnen die Mühe
auf dem Bargauer Horn
am Bargauer Kreuz
am Aussichtspunkt Himmelreich
jetzt ohne Selfie
am Hohen Felsen auf dem Scheuelberg
Blick auf Heubach
Heubach
Das lohnenswerte Miedermuseum im Heubacher Schloss schloss Ende 2023 für eine Renovierung - unbedingt besuchen, sobald es wieder geöffnet hat, mir hat es sehr gut gefallen.
Heubach - Mögglingen, 22 km - Höhlen und Steinzeit, Kelten und Bronzezeit
am Anfang der Etappe ist der steile Anstieg auf den Rosenstein zu bewältigen
Burgruine Rosenstein schimmert durch die Bäume
auf dem Rosenstein finden sich über 40 Höhlen, die vor 15.000 Jahren bewohnt waren
Die Burg hatte vom 13. bis 16. Jahrhundert eine strategische Bedeutung und verfiel dann
tief unten liegt Heubach
Aussichtspunkt Lärmfels auf 735 m
keltische Wallanlagen - ein Archäopfad verläuft auf dem Rosenstein und erklärt die bewegte Siedlungsgeschichte auf dem markanten Bergsporn
immer wieder ergeben sich Ausblicke vom steilen Albtrauf
Hier würde der Remstalweg überaus steil nach Lautern absteigen. Da der Weg noch stellenweise vereist ist, wähle ich sicherheitshalber einen einfacheren Weg nach Lauterburg (über den HW1). Was schade ist, da man auf dem Remstalweg an zwei beeindruckenden Höhlen vorbeikäme.
Wenige Schritte weiter: Blick vom Hohen Stein am Ostfelsen - wer der Originalroute des Remstalwegs folgt, sollte den kleinen Umweg zu dieser schönen Aussicht auf jeden Fall machen. Hier steht auch eine Rastbank.
der Weg führt dicht an der Abbruchkante entlang
auf guten Wegen führt der HW1 Richtung Lauterburg
aber Glatteis verlangsamt das Wandertempo
Lauterburg - dort treffe ich wieder auf den Remstalweg
Blick Richtung Essingen und Aalen
am Remsursprung
mehr oder weniger nah entlang der Rems geht es im Tal nach Essingen
die Cyrianuskirche stammt von 1517 und ist somit eine Reformationskirche
im Schlosspark von Essingen
die letzten 5 Kilometer nach Mögglingen führen weniger idyllisch auf einer schwach befahrenen Straße
immerhin hat man nochmal einen schönen Blick auf den markanten Rosenstein
die Rems kurz vor Mögglingen
Mögglingen - Schwäbisch Gmünd, 21 km - Römer und Staufer
Mögglingen
das einzige Stück blauen Himmels heute leuchtet für 5 Minuten auf...
...dann schließt sich die Wolkendecke wieder für den Rest des Tages
Über dem Rosenstein braut sich etwas zusammen.
Aussichtsturm am Limesweg
noch einmal mit Blick Richtung Rosenstein und Albtrauf
ich bin schon jetzt gut durchfeuchtet
im Wald ist es etwas geschützter
hier entscheide ich mich für eine Routenänderung und nehme den etwas kürzeren Limeswanderweg nach Schwäbisch Gmünd
Lourdesgrotte bei Iggingen
nasser Feldweg
Burgholz - die Kirche ist abgeschlossen, aber ich finde im Ort einen Unterstand für eine trockene, wenn auch kalte Rast
Burgholz
man erkennt es schlecht auf dem Bild: der landwirtschaftliche Weg ist inzwischen ein Wasserfall
es wird noch nässer
Schleichtier kurz vor Schwäbisch Gmünd
am Bud Spencer Bad vorbei nähere ich mich endlich der Altstadt von Schwäbisch Gmünd
Die Rems wird überquert...
...und dann habe ich das Zentrum der sehenswerten Stauferstadt erreicht. Hier lohnt auf jeden Fall ein längerer Aufenthalt. (Aber heute will ich nur noch nach Hause und trockene Sachen anziehen)
Schwäbisch Gmünd - Lorch, 15 km - Römer am Limes und Staufer im Kloster
Aufstieg zum Lindenfirst
Blick vom Lindenfirst über Schwäbisch Gmünd - auf der Hochebene gegenüber liegt Straßdorf
Ortsteil Wetzgau mit dem Himmelsgarten und dem Aussichtsturm Himmelsstürmer von der Gartenschau 2019
oberhalb von Wustenriet bietet sich diese Aussicht
an der germanisch-raethischen Grenze
Rotenbach
der Weg folgt schnurgerade dem Limes durch den Wald
bei Kleindeinbach
entlang des Bachtals des Schweizerbachs
Mammutbäume aus der Wilhelmssaat von 1864 (Wilhelm I. hatte lediglich "ein Lot" Samen in Kalifornien bestellen wollen - es kamen "a lot" - und die mussten dann überall rund um Stuttgart gepflanzt werden)
Nachbildung eines römischen Wachturms beim Kloster Lorch
Weltkulturerbe Kloster Lorch: Hauskloster und Grablege der Staufer, gestiftet um 1100
von hier ist es nur ein kurzer Weg zum Bahnhof von Lorch
Lorch - Plüderhausen, 17 km - Mammutbaum, Klinge und Hochzeitsturm
zurück in Lorch, der Limes ist auch Weltkulturerbe
eine weitere Mammutbaumplantage
Herbstliche Licht- und Nebelstimmungen sind doch die schönsten!
Schelmenklinge
bei der Götzenmühle
Mühlteich
wieder folge ich einem Stück des Limes, von 162 - 260 n. Chr. Grenze des römischen Reiches
Römerturm
nach der Fuchsklinge kommt dieser Rastplatz - heute zu nass zum Sitzen
Weitmars liegt auf der Höhe
hier befindet sich der Remsmittelpunkt
Blick zurück auf Weitmars von meinem Rastplatz auf einer trockenen Bank am Waldrand
jetzt führt der Weg wieder vermehrt durch Streuobstgebiet
der Hochzeitsturm, der zur Gartenschau errichtet wurde
Blick auf Plüderhausen
Plüderhausen
Plüderhausen - Schorndorf/Miedelsbach - 10 km - Streuobstwiesen und ein Bergrutsch
diese Etappe bin ich am selben Tag wie die Etappe von Unterkirneck nach Straßdorf gewandert
Blick vom Gänsberg auf Urbach
es regnet und regnet...unter dem Dachvorsprung einer Gerätehütte finde ich ein Fitzelchen Schutz für eine Teepause
hier wollte ich den Tee wieder loswerden
scheint nur ein saisonales WC zu sein 😢
beim Bergrutsch am Kirchsteig
nicht die Rems, sondern der Bärenbach
nasse Aussicht
das müsste Haubersbronn sein
durchgeweicht und endlich kurz vor dem Ziel
geschafft!
Schorndorf - Kleinheppach, 22 km - Ostlandkreuz und Weinberge
Schorndorf
Haubersbronn
Schornbach
Grafenberg
Blick zurück auf den Grafenberg und Schorndorf
Frühlingsboten am Ramsbach
Ostlandkreuz auf dem Hungerberg
ein missglücktes Selfie am Rastplatz Königstein
Blick Richtung Rohrbronn
Buoch
beim Kleinheppacher Kopf
Kleinheppach
Kleinheppach - Remseck am Neckar, 19 km - Weinberge und endlich entlang der Rems
steiler Anstieg auf den Kleinheppacher Kopf
Hörnleskopf
Korber Kopf
zwischen hier und dem Sörenkopf (der kleine Buckel in der Mitte) muss die B14 überquert werden
Blick vom Sörenkopf, dem letzten Berg der Tour: Fellbach und Stuttgart im Hintergrund links
Hohenacker
noch unsichtbar: am Hangfuß mäandert die Rems
oberhalb liegt Hegnach
Hegnacher Mühle
Steinbruch im Naturschutzgebiet Unteres Remstal
Remseck
Neckar
Remsmündung - das neugestaltete Ufer bildet einen schönen Abschluss des Wanderwegs
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